Nur
wenn kostengünstige und weitgehend risikolose Maßnahmen
Corona-Infektionen nicht ausreichend reduzieren können, sollte
schrittweise mit Massenimpfungen begonnen werden.

 

ENTWURF
vom 08. Dezember 2020
mit der Bitte um Vorschläge zur
Verbesserung

Prof.
Dr. Lorenz J. JARASS
Dipl.
Kaufmann (Universität Regensburg), M.S. (School of Engineering,
Stanford University, USA)
Mail@JARASS.com,
www.JARASS.com, T. 0611
54101804, Mobil 0171 3573168

 

Die
Bundesregierung forciert Massenimpfungen gegen Corona, um endlich
Lockdowns vermeiden zu können. Dabei sollen vor allem neu
entwickelte RNA-Impfstoffe verwendet werden. RNA-Impfstoffe seien
laut Darstellung der Entwickler sehr wirksam und zudem ohne
nennenswerte Nebenwirkungen. Anträge auf Notfallzulassung wurden
bereits in den USA gestellt, bei der Europäischen
Arzneimittelagentur wird eine beschleunigte Zulassung vorangetrieben,
in Großbritannien wurde bereits die erste Notfallzulassung
erteilt. Noch in diesem Jahr könnten 50 Millionen Impfdosen
produziert werden, bis zu 1,3 Milliarden im kommenden Jahr, wie ein
Hersteller erläutert.

"RNA-Impfstoffe
enthalten die Erbinformation in Form von Boten-RNA … . Diese
Erbinformation wird von Körperzellen als Bauplan genutzt, um das
spezifische Antigen … selbst zu produzieren"

(so
das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut
der Bundesregierung). Es erfolgt also bei jedem Geimpften ein
Eingriff
in menschliche Zellen
, und das nicht nur schrittweise bei einigen
Versuchspersonen oder schwer Erkrankten, sondern sofort bei vielen
Millionen. Welche Auswirkungen kann dieser Eingriff haben? Wird z.B.
das Risiko von Krebserkrankungen erhöht oder die Erbinformation
für die nächste Generation beeinflusst?

Die
Hersteller beruhigen: RNA-Impfstoffe seien unschädlich. Die
Boten-RNA gehen zwar in die Zelle,
aber nicht in den Zellkern und können nach bisherigem
Kenntnisstand nicht in eine schwere Krankheit münden. Eine
Veränderung des Erbguts sei laut Bundesministerium
für Bildung und Forschung ausgeschlossen, da es sich bei
mRNA um ein Botenmolekül handele, das nicht in die DNA einer
Zelle eingebaut werden kann. Bei Corona-Impfstoffen ohne direkten
Eingriff in die Körperzellen kann man vielleicht auf analoge
Erfahrungen mit ähnlichen Impfstoffen gegen andere Krankheiten
zurückgreifen, aber welche Risiken die neuen RNA-Impfstoffe
haben, kann wohl abschließend erst nach Langzeitstudien
beurteilt werden.

Lehren aus dem Fall Contergan
Da
hilft ein Blick zurück: Contergan wurde 1957 als rezeptfreies
Beruhigungsmittel auf den Markt gebracht, im Frühjahr 1959 wurde
in einem Bundestagsbericht die Angst vor Missbildungen als
übertrieben abgetan, so Prof. Thoman in Die
Contergan-Katastrophe
. Erst als der Hamburger Kinderarzt Dr. Lenz
aus eigener Initiative durch Befragung von 20 Contergan-Müttern
einen Zusammenhang zwischen Contergan und den Missbildungen
herstellte und DIE WELT darüber berichtete, wurde 1961 der
Vertrieb von Contergan eingestellt. Die jährlichen Folgekosten
von weit über 100 Mio. € trägt der Steuerzahler, das
persönliche Elend tragen die Contergankinder und ihre Familien.

Man
mag einwenden, der Vergleich zu Contergan ohne Beleg für eine
wirkliche Gefahr schüre doch Ängste in einer verunsicherten
Bevölkerung? Aber auch bei Contergan gab es zum Zeitpunkt seiner
Zulassung keine Belege für schwere Risiken, und deshalb hat man
massenhaft den Einsatz erlaubt. Das Vorgehen muss anders sein, das
hat man durch Contergan gelernt. Ein Medikament setzt man ohne
Langzeiterfahrung nur für schwere Fälle ein, z.B. bei einem
Krebskranken, der ohne das Medikament sterben würde oder für
Ältere mit Vorerkrankungen, deren Gesundheit und Leben durch
Corona erheblich gefährdet ist. Ältere pflanzen sich nicht
mehr fort, langfristig negative Folgen einer Corona-Impfung erleben
sie häufig nicht mehr. Ihre Risiken sind also deutlich kleiner,
der Nutzen ist hingegen deutlich größer als bei Jüngeren.

Es
bleibt jedem Einzelnen unbenommen, sich nach persönlicher
Nutzen-Risiko-Analyse für eine Corona-Impfung zu entscheiden. So
wird eine 60-jährige Asthmatikerin, die ihre alleinstehende
82-jährige Mutter in New York baldmöglichst besuchen will,
den Nutzen einer Impfung höher einschätzen als das Risiko.
Aber es stellt sich die Frage, ob die Regierung angesichts der völlig
ungeklärten Langzeitrisiken für die gesamte Gesellschaft
eine Corona-Impfung für möglichst vielen Personen forcieren
soll.

Auch
Impfstrategien müssen öffentlich diskutiert werden

Es
droht der Einwand: Wer die laut Regierung dringend erforderlichen
Massenimpfungen hinterfragt, gefährdet deren Erfolg. Doch unsere
freie Gesellschaft profitiert von einer öffentlichen Diskussion,
die alle Aspekte kritisch beleuchtet. An dieser Diskussion dürfen
und müssen sich auch Personen und insbesondere Wissenschaftler
aus anderen Disziplinen beteiligen, weil die ´Fachleute´
im Regelfall der Meinung sind, dass das von ihnen entwickelte und
hergestellte Medikament nach intensiven Tests keine nennenswerte
Nebenwirkungen hat. Durch Nutzung des Wissens von vielen
(´Schwarmintelligenz´) werden Fehlentwicklungen
verhindert und eine starke Innovationskraft begünstigt, die
Grundlage für eine positive Entwicklung unseres Landes ist.
Leider wird der Austausch von Argumenten auch in unserer freien
Gesellschaft in wachsendem Umfang eingeschränkt. So löscht
YouTube
seit kurzem auf
staatlichen Druck
hin alle
"Behauptungen
über Schutzimpfungen gegen COVID-19, die der übereinstimmenden
Expertenmeinung lokaler Gesundheitsbehörden oder der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprechen"
.

Die
laufenden Lockdowns zur Reduzierung der Infektionen dienen
insbesondere der Sicherstellung einer ausreichenden ärztlichen
Versorgung, ruinieren aber die Staatshaushalte, die Lebensqualität
vieler Menschen und mit wachsender Dauer immer mehr Unternehmen. Für
viele ist eine schnelle Corona-Impfung eine Lösung, die endlich
wieder Normalität erlaubt, aber die derzeit
nicht abschätzbaren Risiken von forcierten
Corona-Massenimpfungen bleiben unberücksichtigt.

Einige Optionen noch
ungenutzt

Selbst
wenn man die im nächsten Jahr anstehenden Massenimpfungen für
akzeptabel hält,
können
dadurch drohende Überlastungen des Gesundheitssystem frühestens
in einigen Monaten verringert werden.

Deshalb sollte man nun unverzüglich
risikolose,
bisher
noch nicht genutzte Maßnahmen ausprobieren, z.B.:

Allgemeine
Maskenpflicht
in
der Öffentlichkeit und auch zu Hause, falls haushaltsfremde
Personen in der Wohnung sind. Das ist eine ganz einfache Regel, die
alle Personen schützt und von jedermann leicht kontrolliert
werden kann. Zudem führt dies zur Entwicklung von bequemen und
gleichzeitig hochwirksamen Masken.

Besonderer
Schutz für Senioren
:
Dort waren in der nun laufenden zweiten Welle bisher nur zehn Prozent der Infizierten älter als 65 Jahre. Wie wurde das erreicht? Reservierte
Einkaufszeiten für Senioren von 09:00 bis 11:00, Rufbus und Taxi
für Senioren zum Buspreis, regelmäßige und kostenfrei
Testungen für Bewohner, Mitarbeiter und Besucher von
Altenheimen, kostenlose Abgabe von FFP2-Masken für Altenheime
und Senioren. Kosten 0,5 Mio. €, die allerdings die Stadt
Tübingen zahlen muss.

Außer-Haus-Quarantäne
statt häusliche Quarantäne
:
Die derzeitige häusliche Quarantäne mag bei Kontaktpersonen
von Infizierten angemessen sein, aber Infizierte müssen –
nach ärztlicher Einzelfallentscheidung – isoliert werden,
wie erfolgreiche
asiatische Staaten
zeigen. Ein Tuberkulose-Infizierter wird doch
auch nicht zur Quarantäne nach Hause geschickt. Eine Isolation
würde auch zu erhöhter Vorsicht führen, weil niemand
gerne über Tage isoliert werden möchte.

Jedenfalls
sollte aber allen Infizierten die Möglichkeit einer freiwilligen
Außer-Haus-Quarantäne gegeben werden, wie die folgenden
Beispiele belegen: In den Familien eines Kollegen haben sich mehr als
die Hälfte angesteckt, weil sie wegen der beengten
Wohnungsverhältnisse keine Möglichkeit einer echten
häuslichen Quarantäne hatten. Ein Mann, der seit mehreren
Jahren seine schwerkranke Frau pflegt, wurde von einer Pflegekraft
infiziert und hat keine Möglichkeit, außer Haus in
Quarantäne zu gehen.

Da
heißt es gleich: geht nicht, zu teuer! Bei 10.000
Neuinfizierten pro Tag und 10 Tage in einer Außer-Haus-Quarantäne
benötigt Deutschland insgesamt 100.000 Quarantäneplätze,
bei 100 € pro Tag sind das für 1 Monat 300 Mio. €. Das
könnte aus der Portokasse der Coronaentschädigungen gezahlt
werden. Wiesbaden hatte Ende Oktober 2020, also vor dem erneuten
Teil-Lockdown, mit täglich rund 100 laborgetestet Neuinfizierten
den höchsten Tagesanstieg seit dem Corona-Ausbruch. Wiesbaden
bräuchte bei täglich 100 Neuinfizierten und 10 Tage
Außer-Haus-Quarantäne 1.000 Plätze, da nach 10 Tagen
die ersten Plätze für die Nachrücker frei würden.
Eine derartige Außer-Haus-Quarantäne ist für
Wiesbaden bei mindestens 3.600 Hotelzimmern gut machbar. Aber die
Kosten müsste die Stadt Wiesbaden tragen, die
Entschädigungszahlungen für die leerstehenden Hotels trägt
hingegen der Bund.

Berlins
Regierender Bürgermeister Michael MÜLLER hat Ende November
2020 den Vorschlag gemacht, Berliner Hotelbetten für eine
Außer-Haus-Quarantäne zu nutzen um einer Überlastung
von Berliner Intensivbetten vorzubeugen. Dieser Vorschlag sollte nun
möglichst umgehend bundesweit umgesetzt werden, um weitere
Lockdowns zu verringern oder vielleicht ganz vermeiden zu können.

Fazit:
Nur wenn
kostengünstige und weitgehend risikolose Maßnahmen
Corona-Infektionen nicht ausreichend reduzieren können, sollte
schrittweise mit Massenimpfungen begonnen werden.

 

PS:
Vielen Dank für viele kritische Kommentare zu früheren
Entwürfen, die alle in diesem komplett überarbeiteten
Entwurf berücksichtigt wurden. Vielleicht fällt auch Ihnen
etwas auf, was Sie für nicht sinnvoll halten und mir per
Mail@JARASS.com zukommen lassen.