Zusammenfassung:

  1. Der im Netzentwicklungsplan Strom vorgesehene großräumige Leistungstransport gefährdet die Versorgungssicherheit.
  2. Die Nichtberücksichtigung der Netzausbaukosten führt zu einem überhöhten Netzausbau. Der geplante Stromnetzausbau ist NICHT alternativlos. Es gibt wirksame und kostengünstigere Alternativen.
  3. Das Gleichstrom-Erdkabel SuedOstLink ist NICHT für die Stromversorgung von Bayern erforderlich, sondern ausschließlich für den Export von nord- und ostdeutschem Überschussstrom nach Österreich.
  4. Das Gleichstrom-Erdkabel SuedLink ist im Jahr 2030 nur erforderlich, falls seltene Leistungsspitzen gesichert in vollem Umfang transportiert werden sollen. Bei EU-konformen Begrenzungen des Stromtransports ist SuedLink nicht erforderlich.
  5. Mecklar/Fulda – Bergrheinfeld/Schweinfurt ist im Jahr 2030 wie SuedLink nur erforderlich, falls seltene Leistungsspitzen gesichert in vollem Umfang transportiert werden sollen.
  6. Durch küstennahe Elektrolyseanlagen statt SuedOstLink und SuedLink können die Stromverbraucher mindestens 9 Mrd. € sparen, selbst wenn die Stromverbraucher die vollen Investitionskosten für die Wasserstoffanlagen übernähmen.
  7. Der geplante massive Ausbau von grenzüberschreitenden Leitungen ist NICHT zwingend wegen EU-Vorgaben erforderlich.
  8. Der Netzentwicklungsplan Strom 2035 will Stromversorgungsdefizite durch ungesicherte Stromimporte abdecken, wodurch großräumige Stromknappheiten und Stromausfälle riskiert werden.

„Statt Netzausbaubeschleunigungsgesetzen benötigen wir eine beschleunigte Überprüfung und Anpassung der Netzausbaubedarfe“, so Prof. Dr. Claudia KEMFERT vom DIW in Berlin.

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